Veranlagte, psychische Defizite scheinen in der Familie zu liegen.

Veröffentlicht auf von Dear Harmony.

Als meine Cousine und ich den Entschluss gefasst hatten, eine Nächtigung inklusive Zocken bis ins Morgengrauen zu vollrichten dachte ich mir: "Hey, das wird bestimmt eine Nächtigung inlusive Zocken bis ins Morgengrauen!" was mich allerdings im benachbarten Bundesland erwarten sollte, darauf war ich keines falls gefasst.

In meiner Familie gibt es nicht nur ein schwarzes Schaf. Genauer gesagt ist die gesamte ältere Generation schwarz wie die nacht und von sämtlichen Jugendsünden nicht ausgelassen. Ich gehöre zu dem Schafsrudel, nebenbei gemerkt.

Bei einem nächtlichen Besuch offenbarte mir meine Cousine aber eine andere seite von sich, eine die ich zuvor nicht kannte und um ehrlich zu sein war ich etwas beschämt, dass ich jemanden, den ich mein Leben lang schon kenne nicht gut genug kenne oder zumindest so gut kenne, wie sie mir schilderte.

Sämtliche Selbstzweifel, die ziemlich glaubhaft, mitreißend und verständlich waren, wurden mir anvertraut. Nun, unsere Familie ist schon irgendwas Komisches. Alle sind gut, alle geben sich Küssen und alles scheint in Ordnung, wenn wir beim jährlichen Zusammenkommen uns gegenseitig erzählen, was wir doch alles so in unserem Leben erreicht haben. Schätze, es wird eine Menge dazu erfunden, eine ganze Menge.

Und das ich nicht die Einzige bin, die das sichtlich ankotzt, hat mich ziemlich fröhlich gestimmt. Und nun, meine Cousine sind uns seit heute gar nicht mehr so fremd. Und heute habe ich von ihr einen Satz gehört, der mich wortwörtlich zum schmelzen gebacht hat (Was ich natürlich nicht zeigen konnte, weil ich ein verhaltensgestörtes Scheidungskind bin wie sie, was sie sicherlich verstehen wird.) "Ich fände es cool,, wenn du hier wohnen würdest. Irgendwie mag ich mich selbst mehr, wenn du da bist. War schon in der Kindheit so."

Veröffentlicht in Headstrong.

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